Projekte

WAHRNEHMUNGSLEISTUNG IN DER ZENTRIFUGE

  • Im Vergleich zu visuomotorischer Kontrolle in Situationen normaler terrestrischer Schwerkraft müssen Piloten und Astronauten oft Wahrnehmungsleistungen in kurzfristig (Kurvenflug) oder langfristig (Raumstation) veränderter Schwerkraft vollbringen.
  • Aufgrund empirischer Erkenntnisse ist zu vermuten, dass visuelle Schätzgrößen bereits bei leicht erhöhter Schwerkraft, Informationsverarbeitung jedoch erst bei merklich erhöhter Schwerkraft beeinträchtigt sind.
  • Neben Verhaltensdaten, (Genauigkeit, Schnelligkeit) sollen auch physiologische Parameter (Augenbewegungen, Sauerstoffsättigung des Blutes u. a.) erfasst werden.

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BEDIENBARKEIT VON TOUCH-DISPLAYS IN LUFTFAHRZEUGEN


  • Die sichere und zuverlässige Mensch-Maschine-Interaktion bildet eine zentrale Säule der Flugsicherheit.
  • Mit der Einführung neuer Interaktionstechnologien wie z.B. Touch-Displays stellt sich an dieser Stelle erneut die Frage nach der sicheren Bedienbarkeit, insbesondere in Belastungssituationen.
  • Die grundsätzliche Eignung von Touch-Displays für die Bedienung von hoch agilen und komplexen Luftfahrzeugen soll in der Studie geprüft werden, da mit Einschränkungen der Bedienbarkeit unter g-Last und bei Vibrationen zu rechnen ist.

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FILMWAHRNEHMUNG


  •  Untersuchung zu verschiedenen Faktoren, die die Filmwahrnehmung beeinflussen, aber auch das emotionale Erleben und Gedächtnisleistungen.
  •  Wir konnten zeigen, dass z.B. die Umgebung eine wichtige Rolle dabei spielt, wie sehr man sich in einen Film hineingezogen fühlt, und dass künstliches und echtes 3D für den Betrachter kaum zu unterscheiden sind.
  •  Filmwahrnehmung wird anhand verschiedener Umgebungen (echtes Kino, Labor, Kinomodell, virtuelle Realität) mit den unterschiedlichsten Paradigmen am Psychologischen Institut untersucht.

filmwahrnehmung

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WEIN UND FARBE


  •  Wir konnten in einer größeren Studie nachweisen, dass das Aroma von Wein durch die Farbe des Umgebungslichts beeinflusst wird, selbst wenn die Farbe des Weins unverändert bleibt.
  •  Die Umgebungsfarbe hatte dabei sogar Auswirkungen auf den Preis, den Versuchspersonen für eine Flasche Wein zu zahlen bereit waren.
  •  Unsere Ergebnisse sind ein klarer Beleg für den multisensorischen Charakter der Aromawahrnehmung.

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SIMULATORKRANKHEIT


  •  Simulatorkrankheit ist ein Spezialfall der Bewegungskrankheit (Kinetose), die durch visuell dargebotenes Bildmaterial wie durch Flug- oder Fahrsimulatoren, aber auch durch Videospiele oder Kinofilme ausgelöst werden kann.
  •  Manche Menschen klagen bei der Benutzung von Simulatoren oder Videospielen über Symptome wie Übelkeit, Schwitzen, Kopfschmerzen oder Magenprobleme - ähnlich wie bei der klassischen Seekrankheit.
  •  Am Psychologischen Institut beschäftigen wir uns mit verschiedenen Einflussfaktoren auf die Simulatorkrankheit und untersuchen die zu Grunde liegenden Mechanismen dieses Phänomens.

Zeitungsartikel zu VR und Cybersickness:
Hannoversche Allgemeine, VR auf dem Vormarsch: "Brillen für virtuelle Welten", März 2016

 

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RAUMWAHRNEHMUNG UND RAUMÄSTHETIK


  •  Welchen Einfluss hat die Farbe von Decke, Wänden und Boden auf die wahrgenommene Höhe, Breite und Geräumigkeit von Innenräumen?
  •  In mehreren kontrollierten Experimenten konnten wir in der Praxis verbreitete Gestaltungsregeln nur zum Teil bestätigen.
  •  Beispielsweise lässt in der Tat eine helle Decke einen Raum höher wirken, helle Wände verstärken jedoch diesen Effekt.

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Die Grafik zeigt einen Raum mit dunklen Wänden und hellem Boden/Decke auf der Projektionswand im VR Labor sowie die Kinnstütze, von der aus die Teilnehmer die Räume betrachteten.


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KONTAKTZEITSCHÄTZUNG


  •  Die Fähigkeit zu präzisen Kontaktzeitschätzungen gehört zu unseren wichtigsten Wahrnehmungsleistungen, sie ermöglicht etwa das unbeschadete Überqueren einer viel befahrenen Straße oder die Einschätzung eines Fußballers, ob er den Ball vor seinem Gegenspieler erreichen kann.
  •  Die einschlägige Wahrnehmungstheorie auf diesem Gebiet, die sog. Tau-Theorie, hat sich als unzulänglich erwiesen.
  •  Wir wollen die Grundlagen für eine neue Theorie bestimmen und untersuchen experimentell, welche  Faktoren bei der Kontaktzeitschätzung eine Rolle spielen. Die neue Theorie ist eine der 'flexible response': Das visuelle System ist flexibel dazu in der Lage, je nach Situation Parameter des optischen Flusses mehr oder weniger aufwändig zu verarbeiten oder schnelle Heuristiken zu verwenden.

DFG-Projekt „Kontaktzeitschätzung im Kontext“


Mit unseren Experimenten im von der DFG geförderten Projekt „Kontaktzeitschätzung im Kontext“ haben wir zeigen können, dass die ursprüngliche Theorie zur Kontaktzeitschätzung nicht haltbar ist und es sich bei dieser Fähigkeit um eine beachtliche strategische Leistung handelt, die flexibel eingesetzt wird. Diese Flexibiltät des Wahrnehmungssystems hat den Preis, dass es Umstände gibt, in denen einfache Distraktorreize die Urteile beeinträchtigen können oder naheliegende relevante Information außer Acht gelassen wird. Die Mechanismen dieser Wahrnehmungsprozesse haben wir ganz grundlegend, aber auch mit Blick auf Anwendung besonders im Straßenverkehr untersucht und visibel in entsprechenden Fachzeitschriften publiziert. Dabei sind auch einige über das Projekt hinausweisende Arbeiten entstanden.

Zur Veröffentlichung eingereichte Manuskripte

  • Hecht, H., & Landwehr, K., Both B. (in press). Allocentric time-to-contact and the devastating effect of perspective. Vision Research
  • Landwehr, K., Hecht, H., Both, B. (2014). Effects of Distance and Eye-Height on time-to-arrival estimates. (under review)

Publikationen

Direkt projektbezogen:

  • Brendel, E., Hecht, H., DeLucia, P. R., & Gamer, M. (2014). Emotional effects on time-to-contact judgments: Arousal, threat, and fear of spiders modulate the effect of pictorial content. Experimental Brain Research, 232(7), 2337-2347. doi:10.1007/s00221-014-3930-0
  • DeLucia, P. R., Brendel, E., Hecht, H., Stacy, R. L., & Larsen, J. T. (2014). Threatening scenes but not threatening faces shorten time-to-contact estimates. Attention, Perception, & Psychophysics, 76(6),1698-1708. doi:10.3758/s13414-014-0681-8
  • Landwehr, K., Baurès, R., Oberfeld, D., & Hecht, H. (2013). Visual discrimination thresholds for time-to-arrival. Attention, Perception, & Psychophysics, 75(7), 14651472. doi:10.3758/s13414-013-0497-y
  • Landwehr, K., Brendel, E., & Hecht, H. (2013). Luminance and contrast in visual perception of time-to-collision. Vision Research, 89, 18-23. doi:10.1016/j.visres.2013.06.009
  • Brendel, E., DeLucia, P. R., Hecht, H., Stacy, R. & Larsen, J. T. (2012). Threatening pictures induce shortened time-to-contact estimates. Attention, Perception, & Psychophysics, 74, 979–987. doi:10.3758/s13414-012-0285-0
  • Baurès, R., Hecht, H. (2011). The effect of body posture on long range time-to-contact estimation. Perception, 40, 674-681. doi:10.1068/p6945
  • Baurès, R., Oberfeld, D., Hecht, H. (2011). Temporal-range estimation of multiple objects: Evidence for an early bottleneck. Acta Psychologica, 137, 76-82. doi:10.1016/j.actpsy.2011.03.002
  • Oberfeld, D., Hecht, H. & Landwehr, K. (2011). Effects of task-irrelevant texture motion on time-to-contact judgments. Attention, Perception & Psychophysics, 73(2), 581–596. doi:10.3758/s13414-010-0040-3
  • Baurès, R., Oberfeld, D., Hecht, H. (2010). Judging the contact-times of multiple objects: Evidence for asymmetric interference. Acta Psychologica, 134, 363-371. doi:10.1016/j.actpsy.2010.03.009
  • Bennett, S. J., Baurès, R., Hecht, H., & Benguigui, N. (2010). Eye movements influence estimation of time-to-contact in prediction motion. Experimental Brain Research, 206, 399-407. doi:10.1007/s00221-010-2416-y
  • Oberfeld, D., & Hecht, H. (2008). Effects of a moving distractor object on time-to-contact judgments. Journal of Experimental Psychology: Human Perception and Performance, 34(3), 605-623. doi:10.1037/0096-1523.34.3.605

Im Umfeld aus Projekt entstanden:

  • Baurès, R., Oberfeld, D., Tournier, I., Hecht, H., & Cavallo, V. (2014). Arrival-time judgments on multi-lane streets: The failure to ignore irrelevant traffic. Accident Analysis & Prevention, 65, 72–84. doi:10.1016/j.aap.2013.12.013
  • Hahnel, U., & Hecht, H. (2012). The impact of rear-view mirror distance and curvature on judgments relevant to road safety. Ergonomics, 55, 23-36. doi:10.1080/00140139.2011.638402
  • Beardsley, S. A., Sikoglu, Hecht, H., Vaina, L. M. (2011). Global flow impacts time-to-passage judgments based on local motion cues. Vision Research, 51, 1880-1887. doi:10.1016/j.visres.2011.07.003
  • Keshavarz, B., Landwehr, K., Baurès, R., Oberfeld, D., Hecht, H., & Benguigui, N. (2010). Age-correlated incremental consideration of velocity information in relative time-to-arrival judgments. Ecological Psychology, 22(3), 212 – 221. doi:10.1080/10407413.2010.496670
  • Baurès, R., Benguigui, N., Amorim, M.-A., Hecht, H. (2009). Intercepting real and simulated falling objects: What's the difference? Journal of Neuroscience Methods, 184, 48–53. doi:10.1016/j.jneumeth.2009.07.022.

Konferenzbeiträge:

  • Brendel, E., Hecht, H. (2013). Emotional factors in time-to-contact estimation (Poster). 34th European Conference on Visual Perception, Bremen, Germany, 25-29 August. Perception, 42 (Supplement), 190.
  • Hecht, H., Landwehr, K. (2011). Vantage-point dependence of time-to-contact judjments (Poster). 34th European Conference on Visual Perception, Toulouse, France, 28. August – 1. September. Perception, 40 (Supplement), 224.
  • Landwehr, K.; Brendel, E.; Hecht, H. (2011) ON- versus OFF-Mechanismen bei der visuellen Wahrnehmung von Gegenstandsannäherung. Poster zur 53. Tagung experimentell arbeitender Psychologen (TeaP) an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.
  • Brendel, E.; Hecht, H. (2010) Die emotionale Bedeutung von Objekten beeinflusst die Kontaktzeitschätzung. Poster zum 47. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychologie, 26. - 30. September 2010 im Messe- und Kongresszentrum Bremen.
  • Brendel, E., & Hecht, H. (2010). Threatening pictures induce shortened time-to-contact estimates (Poster). 47. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Psychologie, 26.09.-30.09.2010, Universität Bremen.
  • Landwehr, K., Baurès, R., Oberfeld, D., & Hecht, H. (2010a). Visual discrimination of arrival times: Troublesome effects of stimuli and experimental regime (Poster). 10th Annual Meeting of the Vision Sciences Society, 7-12 May, Naples FL, USA. Journal of Vision, 10, 804. doi:10.1167/10.7.804
  • Landwehr, K., Hecht, H., & Keshavarz, B. (2010b). Age-related strategy changes in relative time-to-arrival judgments (Poster). 33rd European Conference on Visual Perception, 22-26 August, Lausanne, Switzerland. Perception, 39 (Supplement), 139.
  • Brendel, E., & Landwehr, K. (2009). Kognitive Modulatoren der Kontaktzeitschätzung (Poster). In A. B. Eder, K. Rothermund, S. R. Schweinberger, M. C. Steffens, & H. Wiese (Hrsg.), Tagungsprogramm und Abstracts der 51. Tagung experimentell arbeitender PsychologInnen, 29. März - 01. April 2009 in Jena (S. 112). Lengerich: Pabst.
  • Hecht, H., Landwehr, K., & Baurès, R. (2009). Discrimination thresholds for time-to-collision (Poster). 32nd European Conference on Visual Perception, 24-28 August, Regensburg, Germany. Perception, 38 (Supplement), 98.
  • Oberfeld, D. & Hecht, H. (2009). Effects of task-irrelevant texture motion on time-to-contact judgments. 32nd European Conference on Visual Perception, Regensburg, Germany, 24-28 August.
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GRÖSSEN- UND DISTANZSCHÄTZUNG IN UNBEKANNTER UMGEBUNG


  •  Das Schätzen von Entfernungen hängt von verschiedenen Bedingungen ab. Neben der Objektgröße ist auch die Beobachterposition, die Position der Lichtquelle und die Aufgabe relevant.
  •  Ähnliche Einflußfaktoren finden sich auch beim Schätzen von Steigungen.
  •  Größen- und Distanzschätzungen werden im Labor mit klinischen Stichproben (Phobikern, affektive Störungsbilder) und an unterschiedlichen Modellen (Mondmodell, Erdmodell, virutell und reale Umgebung) vorgenommen.

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DER MONALISA-EFFEKT


  •  Das Phänomen, sich von einem Portrait angeschaut zu fühlen, ist uns allen bekannt.
  •  Dieser Eindruck bleibt auch dann erhalten, wenn wir uns bewegen und das Bild von verschiedenen Positionen aus betrachten.
  •  Das Portrait scheint uns dann mit den Augen zu verfolgen. Dieser sogenannte Monalisa Effekt ist sehr robust und wird von uns eingehend untersucht.

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DER BLICK BEI GESUNDEN UND KRANKEN


  • Die Größe des Blickkegels (der Bereich, in dem sich eine Person angeschaut fühlt) scheint ein Kriterium von Angststörungen, insbesondere der Sozialen Phobie (Angst, in sozialen Situationen im Zentrum der Aufmerksamkeit zu stehen), zu sein.
  • Bisherige Befunde bestätigen, dass Sozialphobiker über einen erweiterten Blickkegel in sozialen Situationen im Vergleich zu gesunden Personen verfügen.
  • Daher ist es unser Ziel den Blickkegel als diagnostisches Maß innerhalb der Therapie der Sozialen Phobie zu etablieren.

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